Meine Neuentdeckung heißt Steiermark
Ich bin seit je her ein großer Fan von Österreich.
Fasziniert von der wunderbaren Natur, den herzlichen Menschen, dem köstlichen Essen, viel Kultur in interessanten Städten und dem einmaligen Freizeitangebot vergeht kein Jahr ohne einen Aufenthalt in Österreich.
Aus München heraus fokussierte ich mich in den letzten Jahren schwerpunktmäßig auf Tirol, mit einigen Kultur-Abstechern in Wien oder Salzburg oder meinen F.X.Mayr-Kuren in Gars am Kamp und Dellach am Wörthersee.
Neuentdeckung Steiermark
Doch in diesem Jahr machte ich eine wunderbare Neuentdeckung.
Zum ersten Mal in meinem Leben bereiste ich die Steiermark, um genauer zu sein sogar die Obersteiermark, und war vollauf begeistert.
Ein wundervolles Fleckchen Erde, in dem Landleben auf unglaublich grüne Natur und riesige Wälder und Seen trifft und die Besucher zum Eintauchen und Wohlfühlen einlädt.
Statt Rummel und exklusivem ’sehen und gesehen werden‘ lockt die Steiermark eher mit rustikalen Wandertouren, Radlfahrten oder urig steirischen Hütten wie die Pulvermacher-Alm und die Bodenhütte.
Diese Region ist touristisch eher weniger publik und gute Hotels und Restaurants suchte man hier bis vor einigen Jahren vergeblich.
Heimat von Didi Mateschitz
Genau in diesem so besinnlichen Fleckchen Erde, genauer gesagt in Sankt Marein, ist der bekannte Unternehmer und Red Bull Chef Dietmar ‚Didi‘ Mateschitz 1944 geboren und aufgewachsen.
Auch wenn er seit langem in Salzburg lebt, zeichnet ihn die große Verbundenheit zu seiner Heimat und seine Leidenschaft zum Motorsport aus.
Red Bull rettet den ursprünglichen Österreich-Ring
Das, was viele nicht mehr für möglich geglaubt haben, ist dem 69-Jährigen tatsächlich gelungen:
Er hat die Formel 1 vor Jahren wieder an den ehemaligen Österreich-, späteren A1- und jetzt finalen Red Bull-Ring geholt, dort wo er in den 1980er Jahren Gerhard Berger als ersten Red-Bull-Sportler abgeworben hat.
Dass Mateschitz mit Bernie Ecclestone in Zeiten der Luxusrennen von Abu Dhabi oder Singapur eine Übereinkunft treffen konnte, die Formel 1 in das malerische Örtchen Spielberg zu bewegen, gestaltete sich als Kraftakt der Extraklasse.
Dazu kämpfte er gegen Anwohner und Regierung und trotz des erheblichen Gegenwindes blieb er hartnäckig und machte am Ende die Region und den vernachlässigten A1-, heute Red Bull-Ring, wieder salonfähig für die Königsklasse.
Doch nicht nur der Motorsport profitierte davon.
Die ganze Region verdankt diesem besonderen Engagement ihr wirtschaftliches Aufblühen und den nicht unerheblichen Zuwachs an Touristen.
Längst sind auch die einstigen Kritikerstimmen verstummt und man trifft sie nicht selten in den neuen angesagten Restaurants oder auf der Rennstrecke an.
Individuelle Boutique-Hotels und gute Restaurants
Um den Gästen des Motorsports aber auch allen anderen Steiermark-Affinen auch im Bereich Unterbringung und Gastronomie Gutes zu kredenzen, scheute Mateschitz in den letzten Jahren keine Kosten und Mühen.
Auch wenn ihm der große 5* Hotelwurf bis heute verwehrt blieb, entstanden aus kleinen Schlössern und Herrenhäusern umso schönere individuelle Boutique-Hotels mit exzellenter Gastronomie.
Ich habe einige Hotels der Tauroa-Gruppe besichtigt, teilweise auch dort verweilt oder nur gegessen und werde in späteren Blogposts auch detaillierter über das eine oder andere berichten.
Wer Individualität, Design und gutes Essen liebt und die Obersteiermark bereist, kommt am Steirerschlössl (mein Favorit), Schloss Gabelhofen, G’schlössl Murtal oder auch dem Landhotel Schönberghof direkt an der Rennstrecke nicht vorbei.
Auch der zauberhafte Biergarten vom Hofwirt neben dem wunderschönen Kloster Seckau ist bei schönem Wetter eine Jause wert, genauso wie der Gasthof Krenn in Pürgg für die Feinschmecker unter uns ein Gourmet Highlight der besonderen Art zu bieten hat.
Red Bull mischt die Formel 1 auf
Seit Michael Schumacher bin ich eine Freundin des Formel 1 und so freute ich mich umso mehr über die Einladung zum Renn-Wochenende in Spielberg.
Das Wetter war großartig, das Randprogramm über 3 Tage spektakulär und das Rennen am Ende natürlich spannend trotz des haushohen Sieges von Max Verstappen mit Red Bull, der die Formel 1 seit längerem unangefochten anführt.
Steiermark liebt die Kontraste
Aber gerade darum liebe ich die Steiermark, dieser unaufgeregte Kontrast von Luxus und Extremsport aber genauso von zurückgezogenem Lebensstil, idyllischen grünen Landschaften und viel gelebter steirischer Tradition.
Wir haben es genossen am Renntag nach Höllenlärm und Tausenden von Menschen um uns herum, abends hoch auf der einsamen Hütte rustikal zu picknicken.
Mit dem Quad fuhren wir durch die Wälder nach Seckau und tauchten wenige Minuten später in die traditionsreiche und zurückgezogene Kloster-Welt der Benediktiner ein.
In uriger Tracht wanderten wir bei großer Hitze auf die Berge und ließen uns am Abend in black tie mit der Sterneküche des Restaurants vom Steirerschlössl verwöhnen.
Um 4.30 in der Früh sprang ich aus den Federn, um in schwindelnder Höhe vom handgeschnitzten Hochsitz aus bei Nieselregen den Rehen beim Frühstück zuzuschauen.
Genauso saß ich am darauffolgenden Tag gegen Mittag bei wunderschönem Wetter und herrlichem Ausblick auf der Terrasse mit Freunden.
Ausflüge ins Umland
Von den Motorsport-Events mal abgesehen, genossen wir gerade die Zurückgezogenheit und Stille dieser Region und die so ursprüngliche Natur sehr.
Genauso zog es uns auch an manchen Tagen ins benachbarte Umland, ob ins wunderschöne Salzkammergut, was ja zum Teil in der Steiermark zu Hause ist mit den Seen Fuschl, Traun, Mond, Atter, Wolfgang und Hallstätter oder die sehenswerte Stadt Graz.
Eine traditionsreiche Stadt, über die ich noch einmal ausführlich hier auf dem Blog berichten werde.
Genauso Salzburg, das auf dem Weg in die Steiermark auf der Strecke liegt und immer einen ausgedehnten Halt verdient.
Noch ein paar Tipps:
*Wer in die Steiermark reist, sollte nicht gerade auf Diät sein, denn hier wird gut und deftig gekocht.
Typische Gerichte in der Steiermark sind die „steirische Eierspeis“, das Backhendl, das Gröstl mit Erdäpfeln und Blutwurst, Karpfen- und Forellengerichte sowie die Schilcherrahmsuppe.
Als Zwischenmahlzeit eignet sich eine steirische Brettljause oder ein Kürbiskernweckerl, am liebsten auf einer urigen Hütte.
*Für Weinliebhaber bietet der Süden des Landes den brillant-frischen Sauvignon Blanc, knackige Schilcher und fruchtige Muskateller oder Traminer.
Aber auch Burgundersorten wie der Morillon genannte Chardonnay, gedeihen im südlichsten Weinbaugebiet Österreichs prächtig.
Mein neuer Liebling hier ist der gelbe Muskateller vom Weinhof Leitner im Ilztal
*Für Fahrrad- und Natur-Liebhaber gibt es den legendären Genuss-Rundweg auf 403km quer durch die historischen Städte wie Graz und durch alle Weinbaugebiete der Steiermark – vorbei an Apfelgärten, Burgen, Vinotheken und Kernölmühlen.
*Die beste Reisezeit ist von Juni bis September, dann herrschen hier angenehme Temperaturen mit wenig Niederschlägen.
Aber auch im Winter kann die Steiermark romantisch sein und für moderate Skiläufer wunderbare Anlaufstellen bieten wie Hauser Kaibling, Kreischberg, Schladming, Reiteralm und sicher einige mehr.
*Der steirische Dress Code ist unaufgeregt, sportlich und gerne auch mal Tracht, auf dem Land wie auch in der Stadt Graz.
Für abends immer etwas Wolliges zum Überwerfen und Regenkleidung nicht vergessen, in den gehobenen Hotels natürlich auch gerne mal etwas eleganter zum Abendessen.
Meine Neuentdeckung heißt Steiermark…
Und ich habe noch längst nicht alles gesehen!
Eure Bibi
p.s. ‚Dertsch puppm OIDA!‘ …. ein steirischer Anmachspruch. Gut dass ich ihn nicht verstanden habe!
Werbung durch Firmenkennzeichnung im Text, rein privater Natur und aus Leidenschaft heraus!
Liebe Bibi, ein ganz toller Bericht über mein Heimatland, bin eine „stolze Steirerin“. Es gibt noch so viel Schönes bei uns zu entdecken z.B. die „Steirische Toskana“ (auch hier hat Didi Mateschitz seine Hände im Spiel 😊) oder die „Schilcherheimat“. Freu mich sehr auf die nächsten Berichte. Alles Liebe Gudrun
Na bumm! Da hast es aber ordentlich krachen lassen liebe Bibi! Es freut mich, dass du dich bei uns in der Steiermark gleich so wohl gefühlt hast. Ich habe auch immer das Gefühl, dass sich das Bayrische, Salzburgische und Steirische sehr ähnlich sind. Als Obersteirerin weiß ich wovon du sprichst. Ich wurde tief in diesen Wäldern geboren, bin aber mit 19 Jahren mit meinem damaligen Freund und heutigen Mann in die steirische Toskana ausgewandert. In der Nähe von Graz wohnend ist es einfach schnell mal einen „Hupfer“ hier oder dort hin zu machen. Die liebe Gudrun hat recht! Ein kleiner Geheimtipp und natürlich auch unter Didis wundervoller Hand entstanden und ganz liebevoll von unserer Trixi Drennig geführt ist der KOGEL3 in der Nähe von Leibnitz. Also, beim nächsten Besuch in der Steiermark die Südost- und Weststeiermark genießen – du wirst wahrscheinlich immer wieder „Heimweh“ nach ihr bekommen :-).
Alles Liebe
Gabi