Heute ist Muttertag…
Ein Tag, der polarisiert, manche lieben ihn als schöne Tradition und anderen lehnen ihn als ausgedientes Klischee ab.
Mutter ist ein Teil der Familie
Ich mag ihn und mochte ihn schon immer, aber nicht, um einmal im Jahr meiner Mutter Blumen zu schenken oder ausnahmsweise von meiner Tochter hofiert zu werden.
Nein, sondern um mir einmal mehr, sozusagen 366 Tage im Jahr, bewusst zu machen, wie einzigartig meine Familie ist und welch hohen Stellenwert sie für mich hat.
Ich lebte und arbeitete lange in der Schweiz und konnte den Muttertag leider des öfteren weder mit meiner Mama, noch mit meiner Tochter Valentina verbringen.
Doch in Gedanken war es immer ein besonderer Tag, an dem ich diesen starken Bund, trotz der vielen Kilometer zwischen uns, einmal mehr spürte.
Mutter sein ist jeden Tag
Für mich ist Mutter sein etwas ganz Besonderes, es ist mein größter Traum, der vor 27 Jahren in Erfüllung gegangen ist.
Es ist ein Gefühl der engen und liebenden Vertrautheit, großen Verantwortung und der sensiblen Kunst, erst Wurzeln zu geben und später Flügel zu schenken.
Halt und Freiheit, Nestwärme und den weltoffenen Blick nach draußen und eine selbstverständliche Liebe, die empathisch und tolerant begleitet, sich nie aufdrängt oder einengt.
Mutter bin ich jeden Tag und es ist immer wieder ein neues und wundervolles Gefühl, was mich dabei bis heute überkommt.
Mutter ist unperfekt
Ich bin als Mutter alles andere als perfekt.
Es war immer ein Wunsch von mir, Mutter zu werden, doch als es dann soweit war, fiel ich, trotz der vielen Literatur und vorangegangenen Gesprächen mit anderen Müttern, ins eiskalte Wasser.
Keine festgelegten Regeln und Gebrauchsanweisungen bestimmten fortan meinen Alltag als Mutter, dafür ganz viel eiserner Wille, Intuition und Liebe.
Eine wundervolle Kombi, mit der an sich gar nichts hätte schief gehen können.
Doch dazu gesellten sich unbemerkt und schleichend Perfektionismus, Ehrgeiz, Stress, zu wenig Zeit bei beruflicher Doppelbelastung und sicher auch zu hohe Erwartungshaltungen an mich als Mutter, aber auch an meine Tochter.
5e gerade sein lassen
Oft fehlten mir Ruhe und Muße, Toleranz und Gelassenheit, aber vor allem auch die Einsicht, nicht immer perfekt funktionieren zu müssen.
Plötzlich übersah ich vor lauter stylischem Kleidchen, Geschenke oder aufwendig gedecktem Tisch für die Gäste das überforderte Gesicht meines kleinen Geburtstagskindes, das vielleicht in diesem Moment statt des großen Aufgebotes, viel eher meine Nähe und Zuneigung gebraucht hätte.
Ich habe sicher viel übersehen, falsche Prioritäten gesetzt oder auch so manches Mal die souveräne Fassung verloren, doch genauso auch viele Male eingelenkt, Mittel und Wege gesucht und mich entschuldigt.
Traum-Mami zum Ausmalen… die bin ich sicher nicht!
Dafür eine Mutter, bei der Valentina an meinen Ecken und Kanten und vielen gemachten Fehlern auch ganz viel lernen konnte und sicher noch kann.
Eine Mutter, die viel zu viel wollte, und dabei immer wieder über ihre hohen Ansprüche an sich selbst als ‚Supermami‘ gestolpert ist.
Und last but not least eine Mutter, die gelacht und geweint hat, Entscheidungen richtig und falsch getroffen hat, sicher nur das Beste wollte, aber nicht immer auch das Beste gemacht hat und die noch genauso verliebt ist, wie vor 27 Jahren.
Teamwork mit Rollenverteilung
Ich habe jeden Tag dieser langen Zeit als Mutter genossen, doch die schönste Zeit für mich ist genau jetzt und hier in Köln, egal ob mit oder ohne Corona…
Seit über einem Jahrzehnt bin ich endlich räumlich wieder mit Valentina vereint und genieße plötzlich eine ganz neue Art von Nähe.
Tochter gibt den Ton an
Aus dem heranwachsenden kleinen Mädchen ist eine gestandene junge Frau geworden, die mit beiden Beinen im Leben steht und privat wie beruflich tough ihren Weg geht.
Längst hat bei uns zwischen Mutter und Tochter eine Rollenverteilung stattgefunden.
Nun bin ich es, die öfter Valentina um Rat fragt oder ihre Unterstützung benötigt… (nur beim Styling darf noch ich den Ton angeben?).
Ich werde immer von Herzen Mutter bleiben, doch es ist noch dieses wundervolle Band engster Freundinnen und Verbündeter auf Augenhöhe dazu gekommen, was mich so besonders glücklich stimmt.
Nun gehen wir nicht mehr, wie früher ,Hand in Hand durchs Leben,
sondern jeder seinen Weg, aber dabei schauen wir in die gleiche Richtung…
und das ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl für mich als Mutter.
Danke Corona, dass Du mich wieder zu meiner Tochter nach Köln gebracht hast und ich heute mit Valentina feiern darf.
Genauso wünsche ich allen Müttern unter Euch einen genauso wundervollen Muttertag im Kreise Eurer Lieben,
Eure Bibi
p.s. Vielleicht habe ich ja doch auch so manches richtig gemacht als Mutter, wer weiß…
Und spätestens als Oma bekomme ich noch eine zweite Chance!
Liebe Bibi… was für ein berührender, ehrlicher und einfühlsamer Beitrag. Die die Dich lieben und die Du liebst, können stolz darauf sein Dich an ihrer Seite zu haben … alles Gute für Dich?❤️
Herzlichst Nina
Liebe Bibi, einer der schönsten Blogs, den ich von Dir gelesen habe. Ich denke, Du schreibst vielen Mamas aus der Seele. Was zählt ist letztlich, dass wir verstanden haben, was wichtig ist in der Beziehung zu unseren Kindern. Ich glaube, manchmal sind wir zu streng mit uns selbst. Auf den Bildern mit Deiner Tochter sieht man auf alle Fälle, wie groß die Liebe und das Vertrauen zwischen Euch ist. Also, alles richtig gemacht ?. Herzlichst, Sabine
Hola Bibi, feliz día a todas las madres, como bien dices madre o padre se es todo el año, pero al leer tus reflexiones puedo asegurarte que has Sido y sigues siendo una buena madre, Valentina se tiene que sentir muy afortunada de tenerte.
Cada vez me siento más cercano a ti según te voy conociendo con la lectura de tus comentarios.
Perdona la libertad pero me apetece mandarte un beso y un fuerte abrazo.
Fran.
Liebe Bibi!
Ich verfolge Ihren Blog nun schon eine ganze Weile und ich stelle fest, dass ich immer mehr es „kaum erwarten“ kann den nächsten Eintrag zu lesen. Schon ganz häufig wollte ich auch spontan etwas dazu schreiben, aber meist ließ es die Zeit dann doch wieder nicht zu. Corona hat auch bei mir seine guten Seiten, nur hat es gedauert, bis ich diese „Mehwertzeit“ auch für mich persönlich umsetzen konnte. Damit will ich Sie aber nun gar nicht weiter behelligen.
Muttertag ist für mich der Tag der Blumenhändler. Mir bedeutet dieser Tag nichts, da ich es schrecklich fände, wenn alle nur an diesem Tag an mich denken würden. Ihre Sichtweise jedoch hat mich nachdenklich werden lassen und die „emotionalen“ Aspekte, die dieser Tag ja auch mit sich bringt, kann ich gut nachvollziehen und haben mich positiv nachdenklich gestimmt.
Nun habe ich 2 Söhne, 29 und 27, die jetzt eh nicht so versessen sind auf solche Feierlichkeiten. Allerdings haben sie es in all den Jahren eben auch nie anders kennen gelernt und wissen um meine Einstellung zu diesem Tag 😉 ( Erziehung ist die Minimierung von Fehlern!!!)
Nun noch ganz kurz dazu, warum ich Ihnen so gern folge. Ich finde, Sie schaffen es in Ihrem Blog sehr persönlich zu sein, viel von sich preiszugeben ohne jedoch voyeuristisch zu sein. Zudem haben Sie einen exquisiten Geschmack und schaffen es, gute Anregungen in Bezug auf Stil und Kleidung zu geben. So manches Mal habe ich schon mit dem „Bibiblick“ vor meinem Schrank gestanden und gute neue Outfits zusammenstellen können.
Ich hoffe, Sie fühlen sich weiterhin so wohl in Köln und wünsche Ihnen alles Gute
Ganz herzlich Muttertagsgrüße 😉
Sabine Jessinghaus
Liebe Sabine, auf so ein ausführliches und wundervolles Kommentar möchte ich direkt antworten, so sehr hat es mich gefreut…. und dazu musste ich herzlich über die Minimierung von Fehlern=Erziehung lachen. Ein schöneres Kompliment, als Ihnen regelmäßig Freude und Inspirationen, persönlich und ohne das Gefühl von Voyeurismus, liefern zu können, gibt es für mich nicht, danke! Trotzdem alles Liebe zur tollen Buben- Mami?, Bibi
Ich finde, Ihr seid beide tolle Frauen und ich lese mit Begeisterung Deine Ausführungen über die „Schokoladenjahre“.
Ich freue mich auf Neues und verbleibe
mit lieben Grüßen
Beate
Was für ein schöner Text. Manches Mal zu perfekt und zu wenig Zeit, aber es kann nicht alles verkehrt gewesen sein. So wie meine Kinder sich heute entwickelt und ihre eigene Familie gegründet haben und wir immer noch dabei sind, kann Muttertag für mich nicht so wichtig sein. Zusammenhalt und Verlässlichkeit sind mir viel wichtiger. Liebe Grüße
Liebe Bibi, dem Geschriebenen kann ich 100% folgen. Mutter sein ist kein bummeln, kein Spaziergang sondern ein Marathonlauf, 24 Stunden rund um die Uhr. Alles geben in der Annahme alles richtig zu machen….wenn es doch nur so einfach wäre. Doch mit Liebe erreicht man doch recht viel, wenn auch nicht so wie oft gewünscht. Wir als Mütter lernen ein Leben lang und wachsen mit immer wieder neuen Erkenntnissen und Aufgaben. Und das macht uns zu dem was wir sind. Flexibel, lernfähig, stolz, einfühlsam…. wir lernen uns nicht so wichtig zu nehmen und darauf können wir stolz sein. Wir bekommen das LEBEN gewuppt in vielen Lebenslagen. Das nennt man REIFE. Ich denke, unsere Kinder können erst verstehen, wenn sie selber Eltern geworden sind. Sätze wie chill doch mal Mama , oder ich pass doch auf mich auf, Mama…werden mich immer begleiten…Ein Leben lang…….Wenn ich mich früher darüber erregt habe bleibe ich heute gelassener……..
Liebe Bibi,
Welch schöne Gedanken zum Muttertag … bin wahrscheinlich wie viele andere Mütter auch nicht darauf erpicht Blumen u etc. zu bekommen …. mir reichen meine Kinder ( Tochter19, Sohn25 )….
Ich fühle mich jeden Tag so stolz Mutter dieser Kinder zu sein u platze ab u zu vor Stolz?
Und auch wie Sie Liebe Bibi denke ich öfter daran wie übertrieben 160% -ig ich bei Geburtstagen ect war ….
Aus heutiger Sicht würde ich 5 gerade stehen lassen und einfach den Moment genießen ….
Ich denke es hat etwas mit dem Alter zu tun und beginne endlich auch mal zu genießen …. und sei es nur ein schönes Kaffeetrinken oder Abendessen im Kreise meiner Familie ….
Ganz liebe Muttertags-Grüße aus Remscheid
Liebe Bibi,
deine Gedanken zum Muttertag kann ich zu 100% nachvollziehen. Auch ich habe immer nur perfekt sein wollen, perfekt für die Familie und alle andern, tolle Geburtstagsparties und vielleicht zu viele falsche Prioritäten. Doch, ich habe es immer gut gemeint. Wenn ich jetzt meine Tochter anschaue, sie ist die beste Mama von zwei entzückenden Kindern, dann glaube ich doch auch ganz viel richtig gemacht zu haben. Wir sind jetzt auch auf Augenhöhe und fragen uns gegenseitig oft nach Rat.
Danke für diesen schönen Beitrag und auch für deine vielen stylischen Inspirationen jeden Tag.
Ganz liebe Grüße aus Salzburg
Regina
Das ist eine wunderbare Liebeserklärung an Deine Tochter! Da geht einem das Herz auf!?
Eure NachrichtWe all stumble. It’s life. We are not perfect and we are not supposed to me. Love is the most important and with love I think our children know we do the best we can do at the moment we do it. But certainly for me being a (Nonna, Grandmother, Oma) is the best that life has to give.
Love seeing all your wonderful photos with your daughter. You both look really genuinely happy. That cannot be fake.