London calling
Viel zu lange war ich nicht mehr in dieser faszinierenden Metropole an der Themse… das bemerkte ich schon auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel.
In diesen Minuten und vom Autofenster aus erhaschten wir bereits die ersten Blicke auf die so unterschiedlichen Facetten und Menschen dieser Stadt, die uns sofort und auch während des gesamten Aufenthaltes mal wieder in ihren Bann zogen.
Im April in London
April ist für London eine wettertechnisch eher unsichere Reisezeit, doch wir hatten Glück.
Der anfängliche Regen musste an den darauffolgenden Tagen der Sonne und sogar milden Temperaturen weichen und London zeigte sich uns von seiner besten Seite.
Dazu standen die Magnolienbäume und Kirschblüten in voller Pracht, immer wieder ein Schauspiel der besonders schönen Art.
Wir verbrachten vier wundervolle Tage mit neuen und einmaligen Eindrücken von dieser Stadt, genossen Kunst und Kultur, viel Geselligkeit und gutes Essen.
Das Cadogan Hotel
Wir suchten uns unser Londoner Lieblingsviertel Chelsea aus, um dort im kleinen, aber feinen Cadogan Boutique Hotel zu wohnen.
Ein wunderschönes Stadthotel mit besonderem Flair, edlem Interieur, exzellentem und familiärem Service, gutem Frühstück und auch dem mir immer wichtigen Fitness/Spabereich.
Der Hinterhof-Blick aus unserem Fenster war einfach nur zauberhaft und fußläufig erreichten wir die edle Einkaufsmeile Sloane Street, die belebte King’s Road, das legendäre Harrods oder die Saatchy Gallery… um nur einige zu nennen.
Stafford Hotel
Ein weiteres schönes Hotel in dieser Art entdeckten wir übrigens in Mayfair.
Das typisch englische Stafford London Hotel verfügt dazu noch über einen entzückenden Innenhof mit einer American Bar,
bei schönem Wetter sicher ein Geheimtipp.
Künstlerisch unkonventionell wohnen in London
Für experimentierfreudige Kunstliebhaber könnte noch das kleine und bohemian Boutiquehotel Artist Residence London etwas sein.
Ebenfalls im Westen Londons gelegen, sprüht es nur so vor Individualität.
In love with Chelsea
Bereits vor unserem Trip nach London schlugen unsere Herzen für Chelsea, danach noch viel höher.
Stünde London als neuer Lebensmittelpunkt bei uns jemals zur Diskussion, würde dieses Viertel sicher als erstes auf unserer Wunsch-Liste landen.
Natürlich haben wir bei diesem Kopfkino die astronomischen Immobilienpreise dort einfach mal kurz ausgeblendet.
Stattdessen schlenderten wir samstags im Geiste mit Julia Roberts oder Sarah Jessica Parker über den zauberhaften Bauernmarkt von Chelsea.
Chelsea ist so unglaublich gepflegt, elegant, mit typisch englischer Architektur, tollen Geschäften und Restaurants, kleinen Grünanlagen, interessanter Kunst und Kultur und wunderbar ruhigen Ecken zum Wohnen und Wohnfühlen…
Trotzdem optisch bodenständig, liebevoll und einfach very British.
Auch die Herren der Schöpfung warten in Little Chelsea gerne geduldig auf ihre Frauen vor den angesagten und manchmal aufwendig mit Rosen geschmückten Boutiquen und werfen in der Zwischenzeit Blicke auf die vorbeifahrenden Vehikel auf vier Rädern edelster Fabrikate und bedeutender Pferdestärken.
Charles Krönung
London zeigte sich in diesen Tagen im ‚Charles-Fieber‘.
Überall wurde schon fleißig dekoriert, Bühnen aufgebaut, vorbereitet und auf den 6.5., den Tag der offiziellen Krönung in der Westminster Abbey, hin gefiebert.
Auch die Auslagen in den Geschäften überraschten uns mit dem zukünftigen König in allen Lebenslagen, ob auf Schals, Porzellan oder Büchern.
Und dass in dieser Vorfreude auf die Krönung mal Charles im Mittelpunkt stand, und nicht Meghan und Harry, genossen wir sehr.
Lunch im Harrods
Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, nach unserer Ankunft im Food-Schlaraffenland von Harrods zu lunchen.
Nicht nur unser Honey-garlic Chicken mit englischen Pommes war ein Genuss, auch das interessante internationale Publikum, ob im Restaurant oder in den Verkaufshallen, ließ unser Tischgespräch verstummen und unsere Blicke schweifen.
Verliebt habe ich mich in den Metzger, der mit Inbrunst und Leidenschaft genüsslich vor seinen anspruchsvollen Kunden sein Metzgerhandwerk zelebrierte.
Gerne hätten wir uns noch ein Petit Four im Prada Caffè gegönnt, doch London rief…
Battersea Park
Am Abend schlenderten wir weiter durch den Battersea Park entlang der Themse Richtung Battersea Power Station.
Ein ehemaliges Kohlekraftwerk und eines der größten Ziegelgebäude Europas, das vor Jahren zu einem interessanten Wohn- und Geschäftshaus umgestaltet wurde und den Grundstein legte für ein aufstrebendes und modernes Wohnviertel.
Ein wunderbar lebendiger, junger und hipper Kontrast zum gediegenen Chelsea … London halt!
Dort trafen wir uns mit lieben Insidern, die uns anschließend ins Restaurant Chicama entführten.
Köstliche Fische und Meeresfrüchte mit südamerikanischer Note zu passenden Cocktails in wunderbar spartanischem Ambiente mit offener großer Küche, sicher ein Geheimtipp.
West London
Am nächsten Tag widmeten wir uns dem schönen Londoner Westen.
Wir lieben es, wenn wir nur ein paar Tage hier sind, einfach die Stadt mit ihren so einzigartigen Vierteln zu Fuß ganz gemütlich zu durchschlendern.
Ich hatte mir extra vor der Reise noch ein paar weiße Hogans, für mich die bequemsten Sneakers für lange Städtemärsche überhaupt, gekauft und die Investition hat sich gelohnt,
50.000 Schritte ohne Blase!
Ob Belgravia, Marylebone, Mayfair oder die elegante High Tea Ceremony am Nachmittag im Ritz London… einfach sehens- und erlebenswert dieser sehr traditionelle und aristokratisch angehauchte Teil von London mit einer wunderbar zentral strategischen Lage.
Marylebone und Mayfair
Marylebone ist ein schickes Wohnviertel mit dem Ambiente eines Dorfes, das sich rund um die individuellen Boutiquen und Restaurants in der Marylebone High Street erstreckt.
Vor dem Wachsfigurenmuseum Madame Tussauds und dem Sherlock Holmes Museum, das sich im Haus des fiktiven Detektivs in der Baker Street 221 b befindet, standen auch diesmal die Touristen Schlange… doch wir reihten uns nicht ein.
Stattdessen aßen wir am Mittag in einem typisch Londoner Pub ‚The Coach Makers Arm‘ köstliche Fish and Chips und beobachteten vom Fenster aus das rege Treiben auf den Straßen.
Mayfair ist seit Jahrhunderten Spielplatz von Aristokraten und hat seinen Namen von der historischen May Fair, einem Frühlingsfest, das bis 1734 jedes Jahr ein pulsierendes Spektakel ins Zentrum von London brachte.
Geprägt ist dieses Viertel von eleganten georgianischen Stadthäusern, exklusiven Hotels und Gourmetrestaurants.
Es grenzt an den grünen Hyde Park und ist in aller Welt berühmt für seinen Einzelhandel, darunter die Maßschneider an der Savile Row und die Designerboutiquen in der Bond Street.
Mercato Mayfair
Welch eine witzige Location für einen trendigen und angesagten Markt mit Imbissständen, Lokalen und einem Weinkeller mitten in einer ehemaligen Kirche mit aufwendigen Buntglasfenstern.
Eine tolle Entdeckung und ein Must See oder Must Stay!
Wie aufmerksam, dass wir ausländische Fußgänger in London mit bemalten Hinweisen auf der Straße immer wieder an den Rechtsverkehr erinnert werden….
Notting Hill
Mit dem doppelstöckigen englischen Bus fuhren wir dann nach Notting Hill.
Ich liebe es in London, im Unterschied zu München, mit dem Bus zu fahren und genieße auf der oberen Etage und möglichst vorne das Sightseeing-Feeling.
Notting Hill ist ein lebhaftes, trendiges Viertel mit vielen kleinen bunten Häusern.
In der Portobello Road besuchten wir den geschäftigen Markt für Antiquitäten und Vintage-Bekleidung und entdeckten zahlreiche zwanglose Cafés.
Begleitet wurden wir von der Musik zahlreicher Straßenmusiker, die das außergewöhnliche Flair dieses Viertel wunderbar mit ihren Klängen untermalten.
Filmliebhaber können dort übrigens in den eleganten Sesseln des Electric Cinema alten Filmen lauschen und entspannen.
Rund um Westbourne Grove befinden sich auch viele gehobene Restaurants, Cafés zum Brunchen und exklusive Boutiquen.
Jedes Jahr zieht der Notting Hill Carnival mit Paraden und Calypso-Musik ein breites Publikum an und bringt die karibische Tradition des Viertels zum Ausdruck.
Ich kannte dieses Viertel bisher nur aus dem Film Notting Hill mit Julia Roberts und den legendären Buchladen, den es übrigens immer noch gibt.
London lebt von Kontrasten
Was uns in diesen Tagen immer wieder aufs Neue faszinierte, sind die gelebten und geliebten Kontraste in dieser Stadt.
Alte konservative und urenglische Traditionen treffen auf flippige Modernität und Unkonventionalität.
Gediegene Straßenzüge mit antiker Backsteinarchitektur und liebevoll bepflanzte Hauseingänge grenzen an gläserne und futuristisch anmutende Wolkenkratzer, genauso fahren moderne Hochzeitspaare im geschmückten englischen Oldtimer Bus zur Kirche.
Die Concierges in traditionellen Uniformen vor Hotels und Clubs lauschen den Gitarrenklängen der Straßenmusiker und die junge Londoner Lady im freizügigen kleinen Schwarzen kombiniert mit dicken Springer-Boots luncht mit ihrem ‚old english styled‘ Daddy im karierten Blazer, Hosenträger und Krawatte im lässig peruanischen Stehrestaurant.
Traditionshäuser wie Harrods, über 100 Jahre alte Herrenschneider oder das legendäre Waffengeschäft Purdey setzen hier in London auf so liebevoll nachhaltige Weise einen Gegenpol zu den Louis Vuittons oder Guccis dieser Welt.
Auch in edelsten Wohngegenden herrschte ein wohltuendes englisches Understatement und gleichzeitig liebevolles menschliches Miteinander, das unser Herz erwärmte.
London by boat
London vom Wasser aus zu erkunden hatte etwas Besonderes und die Boote sind in London auch ein beliebtes Verkehrsmittel um von A nach B zu kommen.
Wir genossen die Fahrt in Richtung östliches London und die andersseitige Aussicht auf die Stadt, vorbei an Westminster Abbey, Big Eye, Tate Modern bis hin zur Tower Bridge.
Der Wind blies uns um die Ohren und die Wellen sangen ein Lied, während ich nicht schnell genug mit meinem Handy die schönen Motive am Ufer der Themse auffangen konnte.
East London
Am Sonntag war der Osten dran, ein Konstrastprogramm zum schicken und etablierten Westen.
Der Osten beherbergt eine vibrierende und kreative Szene und ist besonders beliebt bei jungen aufstrebenden Menschen und dynamischen Berufsgruppen.
‚You don’t have to look far to find trendy hangouts, pop-up art events and bustling food markets‘.
Im Philippinischen Restaurant Raps in Hoxton brunchten wir mal auf eine ganz andere und von der Atmosphäre spartanischen, aber vom Essen köstlich üppigen Art und Weise.
Das lässige Miteinanderr und das offenherzige Multikulti ließen uns regelrecht aufblühen.
Mit Insidern unterwegs zu sein, hat große Vorteile, und wir waren unendlich dankbar für die wertvollen Tipps und vielen Glücksmomente, die uns so beschert wurden.
Londoner Märkte
London ist voll von wunderbaren und ausgefallenen Märkten, die gerade am Sonntag den Besuchern aus aller Welt, so auch uns, ihre Tore öffnen.
Ob der Columbia Street Flower Market in Weavers, der Borough Market, einer der ältesten Lebensmittelmärkte Londons aus dem 13. Jht. mit seinen Wurzeln auf dem Gelände des Rochester Yard, oder der Viktoria Park Market, für viel Genuss und Trubel war allemal und überall an diesem heiligen Sonntag gesorgt.
Leider konnten wir von den vielen Köstlichkeiten nichts ins Flugzeug mitnehmen, aber unsere Augen aßen mit…
London Style
Wer nach London reist, sollte seine schönsten und gerne auch extravaganten Kleidungsstücke in den Koffer packen, denn diese Stadt liebt es, sich gut und ausgefallen zu kleiden.
Schon in einfachen Restaurants kommt man/Mann in den Genuss aufwendigster Roben, gerne auch sexy und trendy verpackt.
Hier zeigt jede Figur selbstbewusst, was sie zu bieten hat und immer wieder zauberten mir die so besonderen Londoner Looks ein Lächeln ins Gesicht.
Genauso sollte man/Frau vor der Reise Platz im Koffer lassen, um sich dem so wunderbar vielfältigen und ausgefallenen Versuchungen in Londons Boutiquen genussvoll hingeben zu können.
Meine Lieblingsplätze zum Shoppen in London sind:
*Belgravia für Interior Shops
*Knightsbridge im Londoner West End, bekannt für seine elegante Designermode und die Kaufhäuser Harrods und Harvey Nichols darf keiner verpassen.
*Die Sloane Street mit allen bekannten Labels.
*Für maßgeschneiderte Anzüge ist die Savile Row in Mayfair genau richtig, überhaupt lohnt sich dieses Viertel zum allgemeinen Bummeln und Verweilen.
*Covent Garden ist die Lieblings-Shopping-Destination meiner Tochter Valentina.
*Die Kings Road und Chelsea High Street versprühen, wie das ganze Viertel Chelsea, eine edel-lässige Atmosphäre mit Boutiquen, die vom Sortiment, Anspruch und den Preisen perfekt zur Umgebung und den Menschen hier passen.
*Camden Market, ein wunderbarer Kontrast, wie London ihn liebt, und eine quasi Gegenkulturbewegung.
Genauso lädt der Spitalfields Market zum innovativen und unabhängigen Designer-Shopping ein, das Sortiment reicht vom Trenchcoat im Manga-Stil bis zu afrikanischen Hüten.
Kunst und Kultur in London
London ist bekannt für seinen großen Reichtum an alten Traditionen und Kunstschätzen, aber genauso auch interessanter Schauplatz für zeitgenössische und moderne Kunst.
So entschieden wir uns in diesen Tagen für einen Besuch im Design Museum, um uns die aktuelle Ausstellung ‚making sense‘ von Ai Weiwei anzuschauen.
Eines meiner Lieblingsmuseen ist auch das Tate Modern.
Hier lädt dazu noch nach dem Kunstgenuss die Bar auf dem zehnten Stock mit traumhafter 360° Aussicht auf die Skyline von London zu einem Kaffee oder kühlem Craftbeer ein.
Genauso sind die bekannte Galerie Saatchi oder, wer mehr über Londons Geschichte erfahren möchte, Churchills Cabinet War Rooms und the Natural History Museum immer einen Besuch wert.
London geht aus:
London geht aus, aber richtig!…
Hier tanzt abends der Bär, ob beim Musical im West End, während eines klassischen Konzertes der London Symphoniker oder einer Oper bei Kerzenschein in St. Albans Cathedral,
in den Kinohochburgen am Leicester Square, in den angesagten Pop-Up Bars und Restaurants in East London, in der distinguierten Londoner Clubszene,
bei Jazz oder Stand-up Comedy Shows oder bei Konzerten von hippen Bands im Soho oder etablierten Sängern wie meinem Liebling Ed Sheeran.
p.s. Abendlicher Dress Code in London:
Je nachdem, in welchen Club man geht, wird der Stil von der angebotenen Musik diktiert.
In den eleganten und exklusiven Lokalen sind Hemd und lange Hose (für ihn) oder ein schönes Kleid (für sie) fast ein Must Wear.
London ist eine Stadt, die es liebt, sich mit ihren Looks auszudrücken. Hier darf sich Mann und Frau modisch frei und grenzen-los ausleben. Niemand wird sich umdrehen und komisch schauen, denn wenn nicht in London, wo dann sind Seltsamkeit und Individualität so verbreitet?!
Vielfältige Londoner Küche
Aber auch die so vielfältige Küche in London begeistert mich immer wieder.
Sie erlaubte uns auch diesmal, uns wieder auf eine interessante kulinarische Weltreise zu begeben.
Vom urigen englischen Pubs mit Fish and Chips, über den skurrilen Stehimbiss bis hin zur mondänen Sterneküche, wie das romantische Hélène Darroze at The Connaught, hier ist für jedermann Geschmack und Portemonnaie ganz viel dabei und Experimentieren lohnt sich immer.
Und genau diesen kulinarischen Mix durchlebten wir in diesen Tagen und so manche exotische Geschmacksnote lebt immer noch auf unserer Zunge weiter.
Unser Jazz Highlight in London
Das Highlight unseres London Wochenendes kam dann am letzten Abend…
Im The Lost Estate erlebten wir ‚The greatest night of the Jazz Age‘, eine großartige Show, in der wir eintauchten in das Jahr 1930 mitten in New York.
Die Gäste, Damen in aufwendigen Charleston Kleidern und in Federn gehüllt, Männer in schwarzen Anzügen, Lackschuhen, weißen Hemden, Fliegen und Hosenträgern gehörten genauso zum Teil des Spektakels, wie das köstliche Essen, die Bühnenshow und die tolle Musik.
London calling…
wir sind gekommen und kommen wieder.
Denn die Faszination dieser ‚alten Dame unter den Weltstädten‘ hält uns fest und die Neugierde bleibt groß, noch viele andere Ecken von London zu entdecken und zu erleben.
Aber auch um wieder für ein paar Tage einzutauchen in das ‚Mix and Match‘ aus modernem und flippigem Multikulti und liebevoll traditionsreicher Lebensart.
Danke für diese sehr besonderen Tage auch an unsere ‚Londoner‘!
Eure Bibi
p.s. “London is a world by itself. We daily discover in it more new countries, and surprising singularities, than in all the universe besides.” – Thomas Brown
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📸by Bibi Horst