Mein 60. Geburtstag in Abu Dhabi
Zu meinem 60. Geburtstag im November letzten Jahres entschied ich mich, statt einer großen Party lieber eine Reise mit meiner Familie und engen Freunden nach Abu Dhabi zu unternehmen.
Diese Stadt in den Vereinigten Arabischen Emiraten war uns allen neu und mit einer relativ kurzen Flugzeit sowie herrlichem Sommerwetter im tristen europäischen Winter stellte es eine ideale Kombination dar, um sonnig fröhlich in mein neues Jahrzehnt zu starten.
Zudem stand das Louvre Museum in Abu Dhabi schon lange auf meiner Wunschliste.
Gefühle zum 60. Geburtstag
In die 50 glitt ich vor zehn Jahren so einfach hinein.
Es fühlte sich gut an und der Gedanke an die entspannte Lebensmitte schenkte mir damals Optimismus und Tatendrang.
Die 60 hingegen empfand ich anders und das sogenannte ‚letzte Lebensdrittel‘ klang nach Countdown.
Dazu weckten die fragenden Blicke und skeptischen Bemerkungen aus meinem Umfeld in mir zum ersten Mal ein Gefühl von Endlichkeit und Altwerden.
Diese Empfindungen hätten mir langfristig Unbehagen bereiten können, wäre mir da nicht zufällig ein Artikel aus der ‚Zeit‘ mit dem Titel „60 ist nicht das Ende“ in meine Hände geflattert.
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2017-01/altersforschung-60-gesundheit-glueck-fitness-alter
Ich las ihn mit Inbrunst, schob dann alle trüben Gedanken beiseite und begab mich vorfreudig ans Kofferpacken.
Natürlich durfte mein rotes Outfit für den Geburtstagsabend und meine braunen Lieblingspantoletten nicht fehlen…
Abu Dhabi, wir kommen…
Die moderate Flugzeit, die lediglich drei Stunden Zeitverschiebung und die sommerlichen Temperaturen im trüben November, dazu Weltoffenheit und Gastfreundlichkeit, all das erwartete uns in Abu Dhabi.
Nicht zu vergessen der architektonisch sehr ausgefallene Flughafen von Abu Dhabi, der uns bei der Ankunft direkt auf die wohlhabende und moderne arabische Welt einstimmte.
Dazu bot uns meine Tochter Valentina, unsere Reiseleiterin für diese Woche (mein Geburtstagswunsch an sie), ein vielseitiges Programm an, das sie uns als besondere Überraschung präsentierte.
Als Willkommensgruß lag auch dieser liebevoll gestaltete Faltprospekt auf unseren Betten.
Mit dem Hotel St. Regis haben wir eine hervorragende Wahl getroffen:
Der direkte Zugang zum eigenen Strand mit eigener Strandbar, exquisite Restaurants wie das Fischrestaurant Catch und das Skyline-Restaurant auf dem Rooftop, elegante Zimmer mit einem atemberaubenden Meerblick
(ich empfehle, eine höhere Etage zu wählen – die Zimmernummer 4508 ist besonders schön,
wenn Ihr etwas Außergewöhnliches sucht), ein sensationelles Frühstücksbuffet mit Kochstationen, ein geschmackvolles arabisches Interieur mit stets gefüllten Datteltellern, ein großes Fitnessstudio und last but not least ein familiärer Service dank des charmanten Butlers George, der uns während unseres gesamten Aufenthalts von morgens bis abends verwöhnte. (Am liebsten hätte ich ihn mit nach München genommen.)
Hier nun ein paar Stationen unserer ereignisreichen Reise:
Der private Strand vom Hotel war weitläufig und schön, das Wasser klar und tief genug beim Einstieg.
Uns faszinierte der Blick auf das monumentale Hotel Ricos Marina, die stylisch bunten Beach Boys, die vorbeiziehenden Boote in Form von Sportwagen und die Sonne, die am Abend rot hinter den Palästen im Meer versank.
Wir sind im modernen Arabien, hier gibt es, ob innerhalb oder außerhalb der Hotelanlage, schon längst keine reglementierten Dresscodes mehr (außer beim Besuch der Moscheen),
also ist auch das Sonnenbaden im Bikini hier genauso Normalität wie ärmellose und kniefreie Sommerkleider.
Gutes Spiel in Dubai⛳️
Als Golfer konnten wir uns die Gelegenheit nicht entgehen lassen, dem Finale der DP World Tour in Dubai (nur etwa 70 Minuten Fahrtzeit von Abu Dhabi), beizuwohnen.
Und es wurde ein unvergessliches Golferlebnis, bei dem wir den besten Spielern der Welt, wie dem sympathischen Rory McIlroy, ganz nah sein konnten.
Eine Nähe, ohne jegliche Absperrungen, die bei den großen Golfturnieren in den USA oder in UK nie möglich wäre, also für Golffans ein echter Geheimtipp .
Einmal da, ließen wir auch den restlichen Tag in Dubai ausklingen…
Shoppen in Dubai Downtown
Dubai ist bekannt durch die großen Shopping Malls, die in den Emiraten viel mehr sind als nur Einkaufszentren.
Es sind Gemeinschaftszentren, in denen Unterhaltung und gesellschaftliche Veranstaltungen stattfinden und die vor allem im Sommer vor der großen Hitze schützen.
So besuchten wir die Dubai Mall, die größte ihrer Art weltweit, mit 350.000 qm Fläche und 1200 Shops inkl. arabischem Souk:
Edel, alle Labels, viel zum Naschen, Wasserfall, Eislaufbahn, gigantisches Aquarium, imposante Architektur, Arabien trifft Europa, von Caviar bis Dolce&Gabbana…
Burj Khalifa will hoch hinaus
Die vielen Eindrücke und die Geschäftigkeit in der Mall überwältigten uns.
Es zog uns nach draußen und nach wenigen Schritten standen wir vor dem Burj Khalifa.
Ein atemberaubend schöner Wolkenkratzer, am Ufer des Sees gelegen, und mit einer Höhe von 828 Metern sowie 163 Etagen das derzeit höchste Gebäude der Welt, das uns spektakuläre Ausblicke bot.
Für den Bau dieser Ingenieurskunst wurden übrigens unglaubliche 22 Millionen Arbeitsstunden aufgewendet, bis es 2010 vollendet wurde.
Dubai Fountain und Hotel Palace
Im Restaurant Thiptara, auf der Terrasse des eleganten Palace Hotels, saßen wir an diesem Abend und ließen den ereignisreichen Tag ausklingen.
Während wir exquisite thailändische Köstlichkeiten genossen, erlebten wir die Dubai Fountain, die weltberühmte Wasser-, Licht- und Klangshow am Fuße des Burj Khalifa.
Einfach unbeschreiblich schön und feucht erfrischend, was bei unserer grandiosen Poolposition durchaus willkommen war.
Präsidentenpalast Qasr Al Watan
In Abu Dhabi sollte ein Besuch der Sheikh Zayed Moschee oder der Qasr Al Watan auf keinen Fall fehlen.
Wir entschieden uns für letzteren, der mittlerweile als kulturelles Wahrzeichen der Stadt gilt.
Verhüllt schritten wir durch die großzügigen weißen Hallen und ließen das 1001-Nacht-Erlebnis in vollen Zügen auf uns wirken.
Die Außenfassade des im Jahr 2015 erbauten, 380.000 Quadratmeter großen Palastes besteht aus weißem Granit und Kalkstein, ein Symbol für Reinheit und Freiheit in Arabien.
Diese prunkvolle Architektur der Moscheen hier ist aber nur ein Teil, viel wichtiger ist die religiöse Bedeutung für die Gläubigen, die in diesen Gebetshäusern das Abbild des Paradieses sehen.
Yas Marina Hafen
Mit dem Hafen Yas Marina lernten wir einen weiteren interessanten Teil von Abu Dhabi kennen.
Besonders schön ist der bunt beleuchtete Hafen am Abend mit Blick auf die eleganten Yachten und die Formel 1-Rennstrecke Yas Marina Circuit (hier verpassten wir leider das große Rennen um 2 Wochen, schade.)
Im Restaurant Penelope’s ließen wir den Tag beim Dinner Sharing und guter Musik gemütlich ausklingen und beobachteten dabei das rege Treiben der Yachtbesitzer.
Mein ganz persönliches Highlight unserer Reise war der Besuch im Louvre, allein dafür lohnt sich die Reise nach Abu Dhabi.
‚Make sure your painting is always an opening onto the world’…
In der Tat, das einzigartige Museum präsentierte sich von den Exponaten bis hin zur beeindruckenden Architektur als globales Meisterwerk.
Wir konnten uns an der erlesenen Kunst kaum sattsehen und verbrachten nach dem Museumsbesuch noch Stunden im Innenhof der Museumsanlage, um beim Anblick auf das Wasser unsere Eindrücke Revue passieren zu lassen.
Auf dem Rückweg ließen wir uns nicht nehmen, noch einen neugierigen Blick zu werfen auf die Baustelle des Guggenheim Museums mit der faszinierenden Architektur von Frank Gehry.
Es soll bereits 2025 seine Pforten öffnen…
Also wäre eine Rückkehr nach Abu Dhabi zur Eröffnung eine reizvolle Idee!
Birthday Girl
Dann war er endlich da, mein so umwobener 60. Geburtstag.
Und was soll ich sagen, er fühlte sich nicht anders an als der 58. oder 59. ….
Familie, Freunde und die wunderbaren Mitarbeiter im Hotel sorgten dafür, dass vor lauter Überraschungen erst gar keine trüben Gedanken aufkommen konnten.
Und die Sonne strahlte mit mir und uns allen um die Wette an diesem Tag.
Jetski ließ die Jahre schwinden
Am Nachmittag erfüllte ich mir dann noch einen Herzenswunsch und drehte mit meinem Mann eine rasante Runde auf dem Jetski.
Allerspätestens in diesen Momenten waren meine 60 Jahre komplett weggeblasen und ich fühlte mich so jung, wie nie zuvor.
Es stimmt eben doch: Alter ist wirklich nur eine Zahl, auf die ich mittlerweile (ein Jahr danach) sogar stolz bin…
Emirates Palace
Der Abend meines Geburtstages gehörte dem Emirates Palace Mandarin Oriental.
Ein Hotel mit unglaublich luxuriösem arabischem Ambiente.
Wir kamen uns in der enormen Weitläufigkeit des Hotels allerdings eher etwas verloren vor und freuten uns auf den Willkommensdrink in der stylischen Bar, mitten im wunderschönen Park des Hotels gelegen.
Genauso genossen wir im Anschluss das Abendessen im Restaurant Hakkasan mit sehr guter kantonesischer Küche, Ausblicke in das Lichtermeer der Stadt und einem ausgefallenen Interieur, gestaltet von dem französischen Designer-Duo Gilles & Boissier.
Abu Dhabi
Der größte Teil der Stadt Abu Dhabi ist über eine Reihe von Inseln direkt vor der Küste im Persischen Golf verstreut.
Die Hauptinsel ist unübersehbar das Zentrum der Stadt, aber eine Altstadt, wie wir es von Europa her kennen, gibt es hier nicht.
So sind Busse und Taxis willkommene Fortbewegungsmittel, um die Stadt zu erkunden.
Die Souks befinden sich hier auch nicht in kleinen romantischen Sträßchen, sondern eher kommerziell mitten in den Malls.
Bootsfahrt als Überraschung
Sassa und Michael überraschten uns mit einer spontanen Bootstour und es war eine wundervolle Idee.
Die Sicht auf die Stadt vom Wasser aus war nochmal etwas ganz Besonderes.
Unser netter Skipper erzählte uns faszinierende Geschichten über Land und Leute, während uns der Wind um die Ohren blies und wir den x-ten Geburtstagskuchen auf dieser Reise genussvoll verspeisten.
Auf zu den Kamelen
Was wäre Abu Dhabi ohne ein Tripp in die Wüste und zu den Kamelen.
Mit dem Jeep cruisten wir waghalsig über die Dünen und blickten ungewollt in die tiefen Abgründe des endlosen Sandes.
Doch unser netter Fahrer beherrschte sein Handwerk und so erreichten wir etwas blass aber heile das Camp.
Wir Damen ritten auf den Kamelen, während unsere Männer die Wüste mit den Quads unsicher machten.
Valentina und ihr Mann Oliver setzten mit den Wüsten-Skiern noch einen drauf,
während ich genussvoll im warmen Sand ein Schläfchen machte.
Abschied nehmen
Am letzten Tag überraschte uns Butler George mit einem selbstgebastelten Bilderrahmen, eine Geste, die uns zu Tränen rührte.
Der liebevoll gebackene Abschiedskuchen war dann der krönende Abschluss von sage und schreibe acht Geburtstagskuchen, die ich in dieser Woche kredenzt bekommen habe.
(Unsere Reiseleiterin wies bei allen Buchungen auf meinen Geburtstag hin und die Araber sind nunmal sehr zuvorkommend und gastfreundlich.)
Dieses ’süße‘ Erlebnis wird mir nicht nur im Gedächtnis sondern auch auf den Hüften bleiben…
Diesen Blogpost widme ich meiner Familie, sowie meinen lieben Freunden Sassa und Michael.
Ihr habt mir meinen 60. Geburtstag zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht, das nicht schöner hätte sein können, Danke💙.
Eure Bibi
p.s. Als ich wieder zuhause ankam, lag eine Geburtstagskarte einer Freundin im Briefkasten mit der lustigen Aufschrift: ‚Wie gut, dass Du vor mir 60 wirst‘.
Werbung in Text, Bild oder Links sind rein privat und aus persönlicher Leidenschaft heraus!
Mehr Fotos dieser Reise könnte ihr noch auf meinem Instagram Account bewundern @schokoladenjahre…